Impfen im Rhein-Sieg-Kreis - aber wie?

Die FDP Fraktion des Kreistages stellt Fragen an den Landrat

Sehr geehrter Herr Schuster,
im Rahmen der Sondersitzung des Ausschusses für Inklusion und Gesundheit (AIG) bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Wie erklären Sie, dass viele Hausärzte in dieser Woche auf Fragen der Patienten nach der Sonderimpfung mit AstraZeneca nicht antworten konnten, obwohl laut Ihrer Aussage alle Hausärzte durch die Kassenärztliche Vereinigung informiert worden seien?

2. Bereits am Samstag haben viele Bürger nach unzähligen vergeblichen Versuchen auf dem Impfportal der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ihre Empörung auf allen möglichen Wegen zum Ausdruck gebracht. Warum hat der Kreis darauf erst am Montag mit einer Pressemitteilung reagiert?

3. Warum wurde auf dem Impfportal nicht der Hinweis für Bürger des RSK ergänzt, dass sie sich an ihre Hausärzte wenden müssen? Das wäre in Verbindung mit der Postleitzahl ohne weiteres möglich gewesen und hätte den Bürgern viel Zeit und Frust erspart.

4. Warum wurde die Liste der an der Verimpfung des Sonderkontingents teilnehmenden Arztpraxen nicht auf der Seite des RSK veröffentlicht? Warum gibt das Gesundheitsamt selbst bei direkten Anfragen diese Liste nicht weiter?

5. Wie will der Kreis sicherstellen, dass in Zukunft alle Hausärzte im Kreis in die Impfkampagne eingebunden werden? Warum wurden bisher die Privatärzte nicht erwähnt?

6. Gibt es Planungen, wie viele Patienten von wieviel Hausarztpraxen in welchem Zeitraum eine Erst- und Zweitimpfung erhalten sollen?

7. Wir haben zahlreiche Rückmeldungen erhalten, wonach auf Anfragen über die Mailadresse coronavirus@rhein-sieg-kreis.de lediglich eine automatisch generierte Antwort verschickt wird. Wie wird sichergestellt, dass Menschen, deren Hausarzt sich nicht im Rhein-Sieg-Kreis befindet und die sich über diese Mail melden sollen, zeitnah eine Antwort erhalten?

8. Sieht der Rhein-Sieg-Kreis eine Möglichkeit, mobile Impfbusse einzusetzen oder wie im Ennepe-Ruhr-Kreis Drive-in-Impfzentren zu installieren?

9. Gibt es Überlegungen, wie die Hausärzte entlastet werden können beispielsweise durch Vereinfachung der Impfformalitäten oder Auslagerung von Tests auf externe Zentren? Plant der Rhein-Sieg-Kreis, weitere temporäre Teststationen zur Verfügung zu stellen?

10. Nach Ihrer Aussage sind die Kapazitäten im Impfzentrum Sankt Augustin bis zum 18. April ausgelastet. Wie viele Personen werden aktuell während welcher Öffnungszeiten geimpft? Wir haben zudem die Information, dass vormittags nicht geimpft wird und Ärzte, die sich freiwillig gemeldet haben, bisher nicht angefordert wurden? Stimmt das?

11. Die Kassenärztliche Vereinigung wird in der Impfkampagne weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Ist geplant, einen Vertreter der KV in den AIG zu berufen?

12. Wie sollen im weiteren Verlauf der Impfkampagne Bevölkerungsgruppen wie beispielsweise ausländische Pflegekräfte und Erntehelfer oder Menschen mit Migrationshintergrund und geringen Deutschkenntnissen erreicht und von der Notwendigkeit einer Impfung überzeugt werden?

13. Im Vergleich mit anderen Städten und Kreisen in NRW belegt der Rhein-Sieg-Kreis im Hinblick auf die Impfquote einen der letzten Plätze. Woran liegt das? Wie wollen Sie das ändern?

Mit freundlichen Grüßen
gez. Christian Koch, Gudrun Brönstrup, Martina Ihrig und Fraktion